Die Waffen des Feldes
Stangenwaffen gehörten im Mittelalter und der Renaissance zu den wichtigsten Waffen auf dem Schlachtfeld. Das Schwert oder andere Blankwaffen wurden erst genutzt, wenn diese Waffen im Gefecht verloren gingen, zerstört wurden, oder der Gegner die Distanz der Stangenwaffen überwunden hatte.
Es wundert daher kaum, dass in den Fechtbüchern des Mittelalters auch umfangreich der Gebrauch dieser vielseitigen Waffen beschrieben wurde. Grundsätzlich wird im 15. Jahrhundert von dem Spieß(auch Speer, Gleve o.ä.), der Mordaxt und der Stange berichtet. In der Liechtenauertradition werden auch für diese Waffen dieselben Gründsätze angewendet wie im Schwert. So etwa die fünf Wörter Vor, Nach, Indes, Stärke und Schwäche. Wer die Halbschwerttechniken des Langen Schwertes beherrscht, kann nahtlos in die Techniken der Stangen einsteigen. Jeder mittelalterliche Krieger musste im Umgang mit Stangenwaffen geschult sein. So steht in der Einleitung der Liechtenauerlehre stehts folgender Text: "...Ringes guet fesser | Glefen sper swert | vnd messer | Mandleich bederben | vnd In anderñ henden verderben |..." Der Kampf mit Stangenwaffen stellt stets eine interessante Abwechslung zum Fechten mit dem Schwert dar und fordert ein hohes Maß an Koordination, sowie gute Kenntnisse der Ringtechniken.
Stangenwaffen
Trainingswaffe und Kriegswaffe
Stangenwaffen waren zum einen Trainingswaffen, die Grundhiebe und weitere körpermechanische Grundlagen vermittelten. Zusätzlich stärkten sie den Körper. Sie waren auch die Waffen der Schlacht.